
Software entschlüsselt Bilder biomolekularer Vorgänge
9. März 2010
Seit Robert Hooke vor 350 Jahren die ersten Zellen entdeckte, ist das Mikroskop aus den Lebenswissenschaften nicht mehr wegzudenken. Heute kann man sogar einzelne Moleküle der Erbsubstanz DNA auf bestimmte Muster analysieren. Mit Hilfe komplexer Erkennungssoftware und geeigneter automatisierter Instrumente beginnt im 21. Jahrhundert erneut eine Revolution der medizinischen Diagnostik. Fraunhofer FIT präsentiert auf dem 2. B-IT Wirtschaftsforum in Bonn am 10. März 2010 aktuelle Anwendungen für und mit Pharma- und Diagnostikunternehmen auf diesem Gebiet.
TopoScan, automatisiertes Hochleistungsmikroskop (Foto: Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT)
Beispielsweise kann die Firma GenomicVision aus Paris DNA-Sequenzabweichungen sichtbar machen und für die Diagnostik genetischer Variationen nutzen, wie Firmenchef Aaron Bensimon auf dem Forum des Bonn-Aachen International Center for Information Technology (B-IT) berichtet. GenomicVision kooperiert mit Fraunhofer FIT im Bereich der Software und Geräteentwicklung.
Auch die Grundbausteine der Zellen, die Proteine, können heute detailliert verfolgt werden. Eigens hierfür hat Fraunhofer FIT zusammen mit der Universitätsklinik Düsseldorf (Prof. Dr. D. Häussinger) das TopoScan entwickelt, ein automatisiertes Hochleistungsmikroskop, mit dem u.a. das komplexe Zusammenspiel von Proteinen zwischen Zellen im Lebergewebe diagnostisch nutzbar gemacht werden soll. Im Bereich der Tumordiagnostik entstehen durch die automatisierte Mikroskopie neue Möglichkeiten, Tumorarten feiner zu entscheiden und damit die Therapie besser zu steuern. Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts ExPrimage werden hier neuartige Bildanalysemethoden entwickelt, die umfassendere Informationen auswerten als bisher möglich.
“Ob in der Umweltdiagnostik, etwa bei der Überwachung von Pollenkonzentrationen in der Luft, oder in der medizinischen Diagnostik, wie in der Onkologie, nutzen automatisierte softwaregesteuerte Instrumente heute mehr Informationen, als der Mensch verarbeiten kann.” sagt Thomas Berlage, Professor für Life Science Informatik und Forschungsbereichsleiter am Fraunhofer FIT. “Mit einer zielgerichteten interdisziplinären Forschung und exzellenten Hochschulabsolventen wollen wir diesen zukunftsorientierten Wirtschaftsbereich in der Region weiter stärken.”
Das Bonn-Aachen International Center for Information Technology (B-IT) ist eine gemeinsame Studieneinrichtung der Universität Bonn, der Fraunhofer-Gesellschaft, der RWTH Aachen und der Hochschule Bonn Rhein-Sieg. In den Räumen der ehemaligen Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen am Bonner Rheinufer lernen rund 150 Studierende aus der ganzen Welt in den Master-Programmen Life Science Informatics, Media Informatics und Autonomous Systems.
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